Was ist Mediation?
- Katharina Flemmig
- 16. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Juni
Und warum könnte sie auch für dich hilfreich sein?

„Bei einem Streit ist auf beiden Seiten der Wunsch gleich groß ernst genommen zu werden."
Marshall B. Rosenberg
Wenn du an einem Punkt angelangt bist, an dem du um deine Worte ringst, nicht mehr wissend, was noch gesagt werden kann, schweigen aber auch keine Option ist. Oder aber sich eure Stimmen mehr und mehr erheben, eure Botschaften inmitten der Lautstärke jedoch verloren gehen. Und auch, wenn ein Thema oder ein Mensch gemieden wird, um genau solche Situationen zu vermeiden. Hier kann Mediation hilfreich sein.
Was genau ist Mediation?
Laut Duden bedeutet Mediation „unparteiische Beratung, Vermittlung zwischen den Interessen verschiedener Personen“. Damit bringt der Duden die Beschreibung schon ziemlich gut auf den Punkt. Doch lass uns einmal ausführlicher schauen, was Mediation genau ist: In der Mediation unterstützt ein neutraler bzw. allparteilicher Mediator zwei oder mehr Menschen dabei, gemeinsam eine tragfähige Lösung für ihren Konflikt zu finden.
Der Mediator begleitet den Prozess aus einer übergeordneten Perspektive, der Metaebene, und sorgt dafür, dass alle Beteiligten mit ihrer Seite gehört werden. Die Verantwortung für die Inhalte sowie die Lösung bleibt dabei ganz bei den Medianten. Zweiteres, die Lösungsfindung, ist auch das finale Ziel der Mediation. Eine Lösung, die für alle Beteiligten passt – nachhaltig, überprüfbar und idealerweise eine echte Win-Win-Situation.
Für wen ist Mediation geeignet?
Mediation kann in nahezu allen zwischenmenschlichen Konflikten helfen, unabhängig davon, ob im privaten oder beruflichen Kontext.
Wichtig ist:
es muss sich um einen konkreten und greifbaren Konflikt handeln.
die Beteiligten müssen (noch) gesprächsbereit sein. Ist der Konflikt bereits in Gewalt oder massives Machtverhalten umgeschlagen , braucht es andere Formen der Unterstützung, wie etwa therapeutische oder juristische. Hier greift eine Mediation nicht mehr.
der Konflikt muss für Mediation geeignet sein: Manche Themen gehören eher in eine Therapie, eine Paar- oder Familienberatung. In solchen Fällen kann Mediation an ihre Grenzen stoßen.
Mediation oder Gerichtsverfahren?
Im Gegensatz zu einem Gerichtsprozess ist Mediation freiwillig, vertraulich, oft schneller und kostengünstiger.
Gerichtsverfahren sind häufig langwierig, teuer und mit einem klaren Gewinner-Verlierer-Denken verbunden. In der Mediation hingegen gibt es keine „Urteile“. Die Beteiligten erarbeiten stattdessen selbst eine Lösung, mit der sie sich wirklich identifizieren können.
Eine Mediation umfasst in der Regel drei bis fünf Sitzungen. Das Ergebnis kann bei Bedarf auch notariell beurkundet werden, zum Beispiel im Rahmen einer einvernehmlichen Scheidung.
Welche Rolle hat der Mediator?
Der Mediator schafft einen geschützten Raum – physisch oder digital – in dem alles gesagt werden darf. Dieser Raum ist frei von Bewertung, dafür gefüllt mit Klarheit, Struktur und Halt.
Der Mediator begleitet, strukturiert, fragt nach. Er hört zu, hält Spannungen aus und bleibt dabei immer neutral und allparteilich. Denn er ist nicht für eine Seite da ist, sondern für die Verbindung.
Mediation kann ein Anfang sein.
Sie kann ein Raum sein, in dem das, was wirklich gesagt werden will, endlich einen Platz erhält. Und sie kann der erste Schritt hin zu einer Lösung für euch sein, die verbindet.
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